Sonntag, 1. Februar 2009

aires de caramelo

ich hab lang auf den ersten eintrag warten lassen, aber anders ging's fast nicht.
seit ich in buenos aires am 15.1. angekommen bin, bin ich taeglich stundenlang (ich luege nicht!!!) am laufen. und das liegt sicher nicht an der frischen luft hier..! es war auch nicht immer freiwillig. die stadt ist im schachbrettmuster aufgebaut und ich fuehlte mich in der ersten woche wie in einem labyrinth gefangen. es ist aber beruhigend zu wissen, dass jeder tourist seine probleme damit hat.


taxi? nein danke! zu fuss ist's immer auf- regender!








buenos aires ist einfach riesig und es gibt so viel zu sehen, vorallem aber zu erleben. es ist zweifelsohne keine metropole der sehenswuerdigkeiten. es gibt ja auch nicht wirklich ein typisches postkarten- sujet von BA, wie es eigentlich jede grossstadt hat. in der architektur und den pompoesen bauten (die von innen viel schoener und eindrucksvoller sind als von aussen) ist der einstige wohlstand und reichtum von buenos aires und ganz argentinien unverkennbar. jedoch sind die zum teil monstroesen alten gebaeude heute in einem wahrlich haesslichen zustand.


in natura noch viel unheim- licher...









und die strassen sind fuer fussgaenger echte mienenfelder! man bewegt sich hier meist mit gesenktem kopf, denn bei jedem schritt laeuft man gefahr entweder in hundescheisse zu treten, oder in irgendwelchen loechern und halbkaputten schachtdeckeln stecken zu bleiben und schlimmstenfalls sogar ueber menschen zu stolpern, deren bett der eingang eines ladens ist oder der schatten neben einem kiosk. sehr traurig, das alles! und wenn's mal nicht unten liegt, kommt's bestimmt von oben: in form von klimaanlage-wasser...

ein besonderes erlebnis- das man sich gewiss nicht zweimal antun muss- ist die metro waehrend der rush hour. die subte hier wird ja auch immer mit der pariser metro verglichen, aber fuer mich sind es zwei verschiedene welten: 1.: die argentinier duschen definitiv haeufiger als die pariser und 2.: die metro hier ist unbeschreibbar ueberfuellt. man kann sich das nicht vorstellen, man muss es erlebt haben. es ist wie eine mit 200 streichhoelzern gefuellte streichholzschachtel (ich uebertreibe nicht!!!)
das und die teils sehr dicke luft sind wahrscheinlich das einzige, was ich an BA definitiv nicht vermissen werde! ich kann nicht genau sagen, worin die faszination dieser stadt liegt. vielleicht in der freundlichkeit der porteños und im charme oder im chaos jedes einzelnen barrios.
aussenherum ist alles sehr stickig und geschaeftig, im kern aber ueberraschend gemuetlich und langsam.


hat der tango seinen ursprung wirklich hier? die fassaden im stadtteil la bocca.






noch ein souvenier gefaellig? der troedel- markt in san telmo.







das beste glacé haben sie meiner meinung nach auch nicht, obwohl es dem italienischen im nichts nachstehen wuerde- behaupten die reisebuecher zumindest. mag sein, dass es nur daran liegt, dass ich weiss, dass es das beste glacé auf erden bei fenocchio in nizza gibt (weit ueber 100 geschmacksrichtungen). denen, die schon mal dort waren, laeuft in diesem moment wahrscheinlich das wasser im munde zusammen. mir auch. der espresso hier ist aber ausgezeichnet!
und da ich gerade daran denke, dass ich morgen schon packen muss (es geht nach uruguay), muss ich noch ein paar zeilen ueber die einkaufsverlockungen schreiben. ein traum- es sei denn man ist ein rucksacktourist... keine ahnung, wie ich die neuen schuhe, jacken und taschen in den rucksack reinstopfen soll. die laeden sehen alle so schmuck aus wie zuckerguss-haeuser und sind deshalb schon einen rundgang, bzw. ein reinriechen wert. ich weiss nicht, wo man diese sprays bekommt, jedenfalls riecht alles unglaublich lecker nach karamellbonbons und erdbeer-joghurt. mmmmh.. ich war schon nah dran mir bei 30 grad celsius einen regenschirm (die langen mit dem holzgriff) zu kaufen...!!? und das alles nur wegen der karamell-duft-luft, die einem die sinne ganz wirr macht...


seit 2001 im hafen von buenos aires: "die bruecke der frau" vom spanischen architekten calatrava.




abschliessend will ich nur sagen, dass buenos aires herrlich anders ist und ich definitiv bald wieder zurueckkommen werde. drei schoene wochen sind fast schon vorbei- besser konnte meine reise nicht begonnen haben...

Keine Kommentare: